Das Projekt

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Wie läuft das Projekt ab?

Ich habe zehn Fragen entworfen, die ich Betroffenen stellen werde. Diese Fragen sind so konzipiert, dass sie den Menschen die Möglichkeit geben, ihre Geschichten in einem geschützten Rahmen zu teilen, ohne sich dabei unter Druck gesetzt oder bewertet zu fühlen. Es ist mir wichtig, dass die Fragen nicht nur die Fakten ihrer Situation beleuchten, sondern auch emotionale und persönliche Aspekte ihres Lebens ansprechen.

Um eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, werde ich die Interviews an einem Ort durchführen, der für die Teilnehmenden sicher und angenehm ist. Ich möchte, dass sie sich wohlfühlen und bereit sind, offen zu sprechen. Die Gespräche werden in einem vertraulichen Rahmen stattfinden, wobei ich darauf achte, dass die Teilnehmenden nicht unter Druck gesetzt werden. Jeder Mensch wird die Freiheit haben, Fragen zu beantworten oder auch nicht – alles geschieht im eigenen Tempo.

Vor Beginn der Interviews informiere ich die Teilnehmenden über die Ziele des Projekts und den Umgang mit ihren Geschichten. Eine schriftliche Einverständniserklärung wird bereitgestellt, die klar und transparent erklärt, wie ihre Antworten verwendet werden. Diese Erklärung umfasst die Absicht, die Geschichten in Artikeln, auf Social Media und in meinem Buch „Out of the Dark“ zu veröffentlichen.

 

Die Einverständniserklärung wird auch folgende Aspekte abdecken:

  1. Anonymität: Die Teilnehmenden können entscheiden, ob sie anonym bleiben möchten. Dies bedeutet, dass persönliche Informationen, wie Namen und Identität, nicht veröffentlicht werden, es sei denn, sie stimmen dem ausdrücklich zu.
  2. Bildmaterial: Es wird die Möglichkeit gegeben, ob Fotos von ihnen gemacht werden dürfen. Teilnehmer können wählen, ob sie mit oder ohne Bild dargestellt werden möchten. Auch hier wird die Würde der Teilnehmenden respektiert.
  3. Fragen zur Veröffentlichung: Teilnehmer haben das Recht, eine bestimmte Frage auszuwählen, deren Antwort nicht veröffentlicht wird. So können sie sicherstellen, dass sie über ihre Geschichten die Kontrolle behalten.
  4. Rücksprache: Die Möglichkeit, das fertige Material vor der Veröffentlichung zu überprüfen, kann angeboten werden. Dadurch haben die Teilnehmenden die Chance, sicherzustellen, dass ihre Aussagen so dargestellt werden, wie sie es möchten.

 

Die Gespräche selbst werden mit viel Empathie und Respekt geführt. Ich werde den Menschen Zeit geben, um ihre Gedanken zu formulieren, und ich werde aufmerksam zuhören. Ich bin mir bewusst, dass einige der Themen sensibel sind und emotionale Reaktionen hervorrufen können. Deshalb werde ich jederzeit bereit sein, das Gespräch zu stoppen oder einen anderen Ansatz zu wählen, wenn das notwendig erscheint. Der Prozess soll für sie nicht nur informativ, sondern auch heilsam sein. Ich werde mitfühlend auf die Emotionen eingehen, die während der Erzählungen hochkommen, und versuchen, eine Atmosphäre der Sicherheit und des Vertrauens zu schaffen.

Nach den Interviews werde ich die gesammelten Geschichten anonymisieren, um sicherzustellen, dass die Teilnehmenden nicht identifizierbar sind, wenn sie das wünschen. Die Erzählungen werden dann in die Texte einfließen, die ich für das Projekt schreibe. Dabei stehen die individuellen Stimmen der Betroffenen immer an erster Stelle. Ich werde darauf achten, dass ihre Erlebnisse authentisch und respektvoll dargestellt werden und nicht als bloße Statistiken in einer Tabelle enden.

Darüber hinaus plane ich, die Geschichten in verschiedenen Formaten zu präsentieren. Dies könnte das Veröffentlichen von kurzen Artikeln auf Social Media beinhalten, die dann auf die vollständigen Geschichten in meinem Buch „Out of the Dark“ verweisen. Zudem beabsichtige ich, regelmäßige Updates zu geben, um das Interesse und die Diskussion über die Themen der Obdachlosigkeit aufrechtzuerhalten.

Durch dieses Projekt hoffe ich, ein Bewusstsein für die vielfältigen Lebensrealitäten von obdachlosen Menschen zu schaffen und die Gesellschaft dazu anzuregen, über Obdachlosigkeit nachzudenken – nicht nur als statistisches Phänomen, sondern als eine reale menschliche Erfahrung, die Empathie und Unterstützung erfordert. Die Stimmen der Vergessenen sollen gehört werden, und ich freue mich darauf, ihnen mit diesem Projekt eine Plattform zu bieten. Ich bin überzeugt, dass jede einzelne Geschichte das Potenzial hat, das Verständnis für Obdachlosigkeit zu verändern und die Art und Weise, wie wir diese Problematik als Gesellschaft wahrnehmen, nachhaltig zu beeinflussen.

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